Wenn die moderne Ernährung nicht mehr ausreicht – Warum besonders Mütter betroffen sind
Inhaltsverzeichnis
Unsere paläolithischen Vorfahren aßen besser als wir – und zwar nicht unbedingt schmackhafter (außer man hält Antilopennieren und Raupen für Delikatessen), sondern gesünder, vielfältiger und nährstoffreicher.
Über 95 % unserer evolutionären Geschichte lebten wir als Jäger:innen und Sammler:innen. Es gab keine Vorräte, keine Einkaufslisten, keine Lieferketten. Wir aßen Beeren direkt vom Strauch, gruben stärkehaltige Wurzeln aus, rösteten sie am Feuer und teilten sie noch am selben Tag. Wenn ein Tier erlegt wurde, wurde alles verwertet – Augen, Gehirn, Organe, Knochenmark.
Der Unterschied zu unserer heutigen westlichen Ernährung könnte kaum größer sein.
Heute konsumieren wir:
deutlich mehr Zucker, Salz und gesättigte Fette,
stark verarbeitete Lebensmittel,
und „entnährte“ Varianten einst gesunder Grundnahrungsmittel.
Beispiel: Wir lieben Knollen noch immer – aber statt sie frisch zu rösten, frittieren wir sie zu Pommes oder Chips. In den USA werden rund 60 % aller Kartoffeln industriell verarbeitet, und nur ein Drittel wird noch frisch gegessen (USDA, 2022).
Doch mindestens genauso wichtig ist, was wir nicht mehr essen. Selbst wenn wir unsere Kartoffeln pur verzehren würden, kämen sie nicht annähernd an die ursprünglichen Varianten heran.
Wilde Wurzelknollen – robust, faserreich, nährstoffdicht
Die Hadza in Tansania – eines der letzten noch heute lebenden Jäger- und Sammlervölker – essen eine Art wilde Wurzelknolle, die selbst nach dem Rösten zäh bleibt und große Mengen unlöslicher Ballaststoffe enthält. Im Gegensatz dazu ist die moderne Kartoffel so weich und stärkehaltig, dass sie fast zahnlos gegessen werden kann.
Eine handelsübliche weiße Kartoffel enthält im Schnitt:
100 kcal (hauptsächlich Kohlenhydrate)
etwa 3 g Ballaststoffe
geringe Mengen Vitamin C und Kalium
Eine wilde Wurzelknolle dagegen liefert zusätzlich relevante Mengen an:
Eisen, Zink, Magnesium, Calcium,
Vitamin C, sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien,
und ein Vielfaches an Ballaststoffen.
Studien zeigen, dass Jahrzehnte intensiver Züchtung auf Ertrag, Form und Lagerfähigkeit die Nährstoffdichte vieler Pflanzen drastisch reduziert haben. Laut einer Meta-Analyse der University of Texas (Davis, 2004) sanken Mineralstoffgehalte in über 40 Gemüsesorten zwischen 1950 und 1999 signifikant – Calcium um 16 %, Eisen um 15 %, Vitamin C um 20 %.
Diese Entwicklung bestätigt auch eine Auswertung der European Food Safety Authority (EFSA, 2023): Böden in industriellen Landwirtschaftsregionen enthalten heute bis zu 40 % weniger Mikronährstoffe als vor 100 Jahren.
Der Körper braucht, was die Evolution kennt
Über Millionen Jahre hat sich unser Körper an eine Ernährung angepasst, die reich an Mikronährstoffen, Omega-3-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen war. Die Umstellung auf industrielle Ernährung in den letzten Jahrhunderten geschah zu schnell, als dass sich unser Stoffwechsel anpassen konnte.
Diese Diskrepanz zwischen „biologischer Erwartung“ und moderner Realität trägt laut WHO wesentlich zu Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erschöpfung, Depressionen und Fertilitätsstörungen bei.
Und das betrifft nicht alle Menschen gleich – Mütter trifft es besonders.
Schwangerschaft und Stillzeit – die größte metabolische Herausforderung des Lebens
Schwangerschaft und Stillzeit zählen zu den energetisch und nährstoffintensivsten Phasen, die ein menschlicher Körper durchläuft. Ein Baby kann sich im Uterus nicht selbst versorgen – alles, was es braucht, zieht es über die Plazenta aus dem mütterlichen System.
Die Plazenta ist dabei kein passiver Filter, sondern eine hochaktive hormonelle und metabolische Einheit. Sie benötigt:
große Mengen Eisen, Zink, Kupfer, Calcium, Omega-3-Fettsäuren,
Proteine und Cholesterin für Zellmembranen,
sowie Vitamine der B-Gruppe und Folsäure für Zellteilung und DNA-Synthese.
Wenn diese Nährstoffe in der Ernährung nicht ausreichend vorhanden sind, „leiht“ sich der Körper sie aus seinen Reserven – etwa aus Knochen (Calcium) oder Muskeln (Eiweiß).
Das erklärt, warum viele Frauen während oder nach der Schwangerschaft Symptome wie Zahnprobleme, brüchige Nägel, Haarausfall oder extreme Müdigkeit beobachten.
Studien zeigen:
Bis zu 91 % aller Schwangeren berichten über Zahnveränderungen (ADA, 2021).
Eisenmangel betrifft weltweit über 40 % der Schwangeren (WHO 2023).
Ein Defizit an Vitamin D, Omega-3 und Zink steht in Zusammenhang mit Frühgeburten und perinataler Depression (PubMed ID 38097211, 2023).
Nach der Geburt: Der Körper gibt weiter
Auch nach der Geburt bleibt der Organismus im Ausnahmezustand. Muttermilch ist ein biologisches Meisterwerk – aber sie wird direkt aus den mütterlichen Reserven gebildet. Ein wesentlicher Bestandteil: Omega-3-Fettsäuren (v. a. DHA), die rund 20 % des menschlichen Gehirns ausmachen.
Das Neugeborene wird mit einem Gehirn geboren, das nur etwa 20 % der Erwachsenengröße erreicht hat – bei Schimpansen sind es 40 %. Der Rest dieses Wachstums geschieht in den ersten drei Jahren – und wird fast vollständig durch Muttermilch ermöglicht.
In dieser Zeit verbraucht der Körper der Mutter enorme Mengen an DHA, Eisen, B-Vitaminen und Antioxidantien. Omega-3-Mangel in der Stillzeit wird zunehmend mit postnatalem Brain Fog, Stimmungsschwankungen und erhöhter Erschöpfung in Verbindung gebracht. Eine Studie im Journal of Affective Disorders (2022) zeigte, dass Mütter mit höheren Omega-3-Spiegeln signifikant seltener an postnatalen depressiven Symptomen litten.
Zum Weiterlesen:
Omega-3-Fettsäuren bei Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit: Warum sie so wichtig sind
Die moderne Ernährung – ein Systemproblem
Unsere westliche Ernährung ist geprägt von:
verarbeiteten Lebensmitteln,
verfeinerten Kohlenhydraten,
minderwertigen Ölen (Omega-6-Überschuss),
langer Lagerung und Transportwegen,
und einem Mangel an Vielfalt.
Gleichzeitig steigen durch Umweltfaktoren wie Pestizide, Stress und Schlafmangel die Anforderungen an antioxidativen Schutz – während die Zufuhr essentieller Nährstoffe sinkt.
Die Folge: ein chronischer Mikronährstoffmangel, der sich oft erst in sensiblen Lebensphasen – Schwangerschaft, Stillzeit, Kinderwunsch – deutlich zeigt.
Was können wir tun?
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Zurück zur Vielfalt
alte Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
abwechslungsreiche Proteinquellen
saisonal & frisch
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Nährstoffverluste ausgleichen
bewusst hochwertige, geprüfte Nahrungsergänzungen wählen
Supplementierung mit Folsäure, Omega-3, Eisen, Jod und Vitamin D laut DGE & EFSA
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Achtsam essen
weniger verarbeitete Snacks, mehr „echte“ Mahlzeiten
Lebensmittel möglichst unverarbeitet genießen
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Auf sich hören
Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Haarausfall oder Konzentrationsprobleme können frühe Warnsignale für Nährstoffdefizite sein
Fazit
Unsere moderne Ernährung ist bequem – aber sie wurde nicht für Körper gemacht, die Leben schenken. Die Ernährung unserer Vorfahren war härter, aber nährstoffreicher. Heute müssen wir bewusster handeln, um die gleichen Ressourcen wiederherzustellen, die die Natur einst selbstverständlich bot.
Gerade Mütter – in Schwangerschaft, Stillzeit oder Erholung – verdienen die beste Versorgung, die Wissenschaft und Natur gemeinsam bieten können.
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